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Valentin WagnerErfindergeist

Valentin Wagner besucht die Q11 am Gymnasium Freyung. Im kommenden Jahr wird er Abitur machen. Aktuell kämpft er – wie unzählige andere junge Menschen auch – mit den Alltagstücken der Pandemie. Dazu gehört, solange Präsenzunterricht machbar ist, dass sich Valentin und seine Mitschüler in der Schule regelmäßig selbst auf das Corona-Virus testen müssen.

Junger Mann mit Mundschutz bearbeitet Holzstück an einer Fräse in einer Werkstatt.
Ein junger Mann bearbeitet Holz in einer Werkstatt.

Jeder, der in jüngster Zeit schon einmal einen dieser Selbsttests gemacht hat weiß, dass das Handling der Testausstattung gar nicht so einfach ist: Man bräuchte fast drei Hände. Nasenstäbchen rechts, Reagenzglas links, oder doch umgekehrt und bloß aufpassen, dass nichts umfällt, verschüttet oder verunreinigt und so der Test ungültig wird. Valentin, der in seiner Freizeit schon immer gerne als Handwerker unterwegs ist, hatte die zündende Idee.

Junger Mann bedient eine Bohrmaschine in einer Werkstatt mit Holzspänen auf der Arbeitsfläche.
Ein junger Mann arbeitet an einer Bohrmaschine in einer Werkstatt.

Er setzte sich an seinen Rechner und entwickelte eine Corona-Selbstteststation, die er auch gleich am 3D-Drucker ausdruckte. Einfach und gleichzeitig genial: Es entstand ein etwa fünf auf fünf Zentimeter großer Würfel mit abgerundeten Ecken und Kanten, an dessen Oberseite sich zwei Öffnungen befinden, eine für das Teststäbchen und eine für das Röhrchen. So kann nichts mehr kippen oder verschüttet werden. Und weil Valentin Wagner keine halben Sachen mag, hat er auf der Teststation auch gleich noch das Logo seiner Schule und auch seine Initialen aufgebracht. Das Regionalmanagement Freyung-Grafenau als Unterstützer innovativer Ideen aus der Region findet, das ist eine rundum gelungene und durchdachte Sache.

Graue Selbstteststation mit einem langen Applikator auf einem neutralen Hintergrund.
Graue Selbstteststation mit Applikator für Tests.

Als der Schulleiter des Gymnasiums Freyung Christian Zitzl gemeinsam mit seinem Schüler auf das Regionalmanagement zugegangen ist, wurde die Idee, die bisher „nur“ in Form eines Prototyps umgesetzt war, auch schnell weitergedacht: Regionalmanager Stefan Schuster als Netzwerker in der Region brachte die Abteilung Holz der Berufsschule Waldkirchen ins Spiel: „Holz steht wie kaum ein anderer Werkstoff für unsere Region. Daneben wirkt Holz sehr wertig und die Verwendung auch nachhaltig. So wird das Projekt am Ende rund und absolut schlüssig“. Auch Abteilungsleiter Michael Anderle von der Berufsschule Waldkirchen war sofort Feuer und Flamme für die Erfindung des Freyunger Schülers. Kurzerhand wird der Bau der Teststation von Valentin Wagner in den praktischen Unterricht an der Berufsschule integriert und jetzt als Kooperationsprojekt in Serie produziert. Alle Teststationen werden zudem per Hightech-Lasergravur mit den Logos von Landkreis, Berufsschule und Erfinder Valentin Wagner versehen.

Ein Junge steht an einem CNC-Bearbeitungszentrum mit einem Steuerungsbildschirm.
Ein Junge bedient ein CNC-Bearbeitungszentrum.

Übrigens hat der Teststation-Erfinder Valentin Wagner auch bei der Produktion in den Werkstätten der Berufsschule in Waldkirchen gleich selbst mit Hand angelegt. Denn der junge Mann hat nach dem Abitur nicht vor Studieren zu gehen. Er möchte eine Ausbildung zum Schreiner absolvieren und plant also nach dem Gymnasium zunächst ein Berufsgrundschuljahr zu absolvieren, um sich die perfekten Grundlagen für seinen späteren Beruf anzueignen. Eine Tatsache, die Michael Anderle und die weiteren Verantwortlichen an der Berufsschule besonders freut. Denn hier wird betont, dass das Schreinerhandwerk ein Beruf mit Zukunft ist und gerade in Zeiten stetiger technischer Weiterentwicklung und Digitalisierung gerade auch im Handwerk guter Nachwuchs immer gesucht werde.

Die an der Berufsschule Waldkirchen produzierten und von Valentin Wagner entwickelten Teststationen gehen übrigens auf Initiative des Regionalmanagements Freyung-Grafenau zunächst an die Grund- und Förderschulen im Landkreis Freyung-Grafenau. Darüber hinaus werden sicher auch die beteiligten Schulen versorgt. Und was dann noch kommt? „Schau ma mal, wer noch Bedarf hat“, meint Regionalmanager Schuster, der abschließend vor allem das Engagement Valentin Wagners, seine Kreativität und den Willen, ein gutes Projekt auch gleich umzusetzen, nochmals besonders hervorhebt.

Junge mit Mundschutz arbeitet an einer Holzfräse in einer Werkstatt.
Ein Junge bearbeitet Holz mit einer Fräse in einer Werkstatt.

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